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Über die Autorin

Bücher und Katzen haben mich mein Leben lang begleitet.

Ich bin in einem 360-Seelen-Dorf im damaligen „Zonenrandgebiet“ aufgewachsen. Als Kind habe ich immer Katzen im Dort aufgesammelt und mit nach Hause genommen. Manche blieben, andere gingen, ich liebte sie alle.

Die Liebe zu Büchern verdanke ich meiner Mutter und meiner Oma, die beide begeisterte Leserinnen und großartige Vorleserinnen waren. Trotzdem konnte ich es kaum erwarten, endlich selbst lesen zu lernen und die Geheimnisse unserer Dorfbibliothek zu erkunden. Glücklicherweise wohnte meine Oma direkt unter der Bücherei, was es mir erleichterte, die Abgabetermine einzuhalten.

Christiane Lind © studioline Kassel
Christiane Lind © studioline Kassel

Meine Lieblingsbücher

Da ich Stammleserin war, bekam ich vom Bibliothekar Lesetipps. Und ich durfte in jungem Alter auf die Erwachsenenbücher zugreifen. Nur Jaqueline Susann und Anne Golon galten als nicht jugendtauglich und blieben mir offiziell verwehrt. Inoffiziell habe ich sie für meine Mutter ausgeliehen, als Zehnjährige aber nicht alles verstanden.

Als Kind liebte ich den „König des Windes“, „Peterchens Mondfahrt“, den „Zauberer von Oz“ und die sozialistische Variante „Urfin und seine Holzsoldaten“, Jules Verne und Karl May. Als Pferdemädchen habe ich jedes Buch gelesen, das ein Pferd auf dem Titelblatt besaß. Die Britta-Reihe und „Blitz, der schwarze Hengst“ erfüllten alle Erwartungen. „Das fliehende Pferd“ von Martin Walser hingegen empfand ich als Mogelpackung.

Damals schrieb ich erste Geschichten, in denen ich ein Pferd geschenkt bekam oder rettete oder als Einzige verstand. Meine ersten Werke habe ich neben meinem Tagebuch weggeschlossen und nie hergezeigt.

Von den Pferden wechselte ich zu Agatha Christie und Edgar Wallace, zu Hermann Hesse und Max Frisch und kämpfte mich durch „Krieg und Frieden“. Sobald ich Zeit hatte, fand man mich mit einem Buch vor der Nase. Niemanden im Familien- und Freundeskreis hat es daher gewundert, dass ich Deutsch studieren wollte – jedenfalls bis zur Oberstufe. Da hat mir ein Deutsch-Leistungskurs fast den Spaß am Lesen verdorben.

Mein Weg zum Schreiben

Kurzentschlossen sattelte ich um und schrieb mich mit dem festen Vorsatz für Sozialwissenschaften ein, Journalistin zu werden. Den Plan konnte ich nicht umsetzen. Aber ich sammelte Arbeitserfahrungen als Gummiringsortiererin, Buchverkäuferin, Autozusammenschrauberin, Wissenschaftlerin und Personalentwicklerin.

Geschrieben habe ich im Berufsleben viel. Fantasie war jedoch weniger gefragt als Fakten. Bis 2000 sah es so aus, als wenn ich begeisterte Vielleserin bleiben und das Schreiben anderen überlassen würde. Und dann kam ein schicksalshafter Tag, an dem ich mit einer Freundin auf deren Dachterrasse mit wundervollem Blick über Bremen saß. Wir überlegten, wie wir unseren Jobs entkommen konnten.

„Warum schreiben wir nicht einen Krimi-Bestseller?“

Heute weiß ich nicht mehr, wer von uns beiden die Idee hatte, aber wir begannen mit dem Schreiben. Gänzlich unbedarft und ohne Vorstellungen vom Schreibhandwerk, aber mit äußerst unterschiedlichen Ideen über die Hauptfigur. Das und unsere Leben führten dazu, dass wir unsere Idee nie in die Tat umsetzten. Allerdings besuchten wir gemeinsam eine Tagung der Liebesromanautorinnen, wo ich das erste Mal auf die Idee kam, dass man Schreiben lernen kann – und auch sollte.

Meine Arbeit als Romanautorin

Ich las Schreibratgeber, besuchte Kurse und veröffentlichte Kurzgeschichten. Es dauerte mehr als acht Jahre, bis ich mich an Romane heranwagte. Begonnen habe ich mit historischen Romanen, weil mir das Recherchieren unglaublichen Spaß macht. Allerdings war mir das Mittelalter doch zu fern und ich wechselte zu den Familiensagas – denn nichts ist spannender, als den Geheimnissen der Vergangenheit auf die Spur zu kommen.

PS: Und natürlich spielt eine Katze in jedem meiner Bücher eine wichtige Rolle.