Autorin liest: Liane Moriarty
Don’t judge a book by its cover!
Autor*in
Liane Moriarty
Titel
Ein Geschenk des Himmels
Klappentext
Als Familienoberhaupt leitete die 91-jährige Connie die Geschicke der Familie. Nun ist Connie verstorben, und die Familie sinniert über ein Leben ohne die energische alte Dame…
Sophie, 39, hofft immer noch auf die große Liebe. Warum hat sie nur vor Jahren Connies Neffen Thomas vor dem Traualtar stehen lassen?
Die schöne Grace scheint das Glück schon gefunden zu haben, aber etwas quält sie, das sie niemandem anvertrauen kann.
Margie, Mitte 50, schließt einen seltsamen Pakt mit einem Fremden.
Und Rose geht plötzlich eigene Wege, nachdem ihre Schwester Connie nicht mehr bestimmt, wo es langgeht …
Warum ich das Buch vorstelle
Mein Ehemann hat mir die Serie „Big Little Lies“ als DVD geschenkt, die mir sehr gut gefallen hat: Nicole Kidman, Reese Witherspoon, Shailene Woodley.
Daher habe ich mir den Roman zur Serie gekauft, der mir noch besser gefallen hat. Auch „Das Geheimnis meines Mannes“ fand ich spannend, mit großartigen Figuren und Plottwists. Aber vor „Ein Geschenk des Himmels“ bin ich zurückgeschreckt, obwohl ich ein Fan von Familiensagas bin.
Weshalb? Weil das Cover nach einem Liebesroman aussieht und der Klappentext nach „frecher Frauenroman“ klingt, was beides der Geschichte überhaupt nicht gerecht wird.
(Das ist eine freundliche Umschreibung dafür, dass der Klappentext nichts von dem anspricht, was das Buch ausmacht!)
Der englischsprachige Klappentext passt viel besser, sodass
ich ihn übersetzt habe:
Ein verlassenes Baby. Zwei Schwestern mit einem Geheimnis. Eine Chance, die
Vergangenheit neu zu schreiben.
Über siebzig Jahre sind vergangen, seitdem die Schwestern Rose und Connie Doughty ein verlassenes Baby in der Nähe ihres Hauses auf der Insel Scribbly Gum gefunden haben. Weil niemand sich um das Kind kümmerte, nahmen Rose und Connie es als ihres an.
Seitdem hat das „Geheimnis des Munro Babys“ Ruhm und Reichtum gebracht und Scribbly Gum zum Touristenmagneten werden lassen, besonders für die jährliche Inselfeier.
Aber nun, da Connie tot ist und die Außenseiterin Sophie Honeywell kurz davor steht, in Connies Haus zu ziehen, fragt sich Rose, ob sie vor all den Jahren die richtige Entscheidung getroffen haben. Wie lange können sie die Lüge, die ihre Gemeinschaft seit Generationen aufrechterhält, vertuschen? Und welche anderen Geheimnisse werden wohl enthüllt?
Was mir als Autorin sehr gefallen hat
Wie kann ich ein Buch nicht mögen, in dem die Heldin die Ehe mit Hausarbeit vergleicht: beides macht viel Arbeit und an beidem beteiligen sich Männer eher ungern?
Ich schätze Liana Moriarty vor allem für ihre Fähigkeiten, ihre Figuren mit wenigen, aber unglaublich treffenden Worten zu charakterisieren und zu lebenden Menschen zu machen. Manchmal besteht ein Kapitel nur aus einer Seite Dialog – und das sagt mehr über die Figuren und ihre Beziehung zueinander aus als viele langatmige Beschreibungen.
Neben dem großen Geheimnis um das Munro Baby, das gewiefte Krimi-Leser*innen schnell aufdecken werden, haben alle Figuren ihre kleinen oder großen Geheimnisse, die nach und nach enthüllt werden. Und zum Schluss kommt ein Knaller, der extrem geschickt vorbereitet wurde.
Wem empfehle ich das Buch?
Allen, die gern gut konstruierte Familiengeheimnisse mit interessanten Figuren und vielen Überraschungen lesen.